Pueblos

Hier stelle ich euch die Pueblos vor, die ich bisher besucht habe. Die meisten liegen am Rio Grande. Die Karte zeigt euch die ungefähre Lage der einzelnen Pueblos. Fast alle können besucht werden.

Das Taos Pueblo nahe der gleichnahmigen Stadt ist das größte und am besten erhaltene Pueblo. Hier wird der Tourismus groß geschrieben, auch wenn eins der beiden Pueblos noch bewohnt ist.

Die Öffnungszeiten sind Mo-Sa von 8.00h bis 17.30h und So von 8.30h bis 17.30h.
Eine Eintrittsgebühr ist ebenfalls zu entrichten: derzeit $10 pro Erwachsener, Kinder unter 13 Jahren sind frei.
Wenn man fotografieren will, zahlt man eine zusätzliche Camera Fee. Das sind derzeit pro Fotokamera $5, das gleiche gilt für eine Videokamera. Man zahlt für JEDE Kamera, die man mit sich führt, EXTRA!
Wer die Bewohner fotografieren möchte, sollte in allen Pueblos sehr vorsichtig sein und vorher fragen. Viele sind gegen ein Trinkgeld zum Fotografieren bereit.
Übrigens gibt es ein generelles Fotografier-Verbot bei speziellen Veranstaltungen wie z.B. am San Juan Feast Day. Die dann aufgeführten Tänze haben religiösen Charakter und dürfen nicht geknipst werden.

Es sind viele kleine Geschäfte im unteren Teil des auf der linken Seite gelegenen North Pueblo. Hier gibt's viel zu stöbern und zu mampfen, denn auch frisches Brot wird gebacken oder auch Fry Bread mit Puderzucker (mmmmmhhh - lecker!).

Kirche von Taos Pueblo

Im meist noch bewohnten rechts gelegenenen South Pueblo sind kaum Shops zu finden, ein Teil dieses Pueblos ist sogar für den Besucher komplett gesperrt. Ein Recht auf Privatsphäre muß ja sein...

Nähere Infos zum Taos Pueblo findet ihr auf der Website des Pueblos: taospueblo

Ein weiteres Pueblo, das wir besucht haben, ist San Ildefonso. Hier lebte die indianische Keramikkünstlerin Maria Martinez. Im kleinen Maria-Martinez-Museum des Pueblos kann man die ältesten Stücke, darunter die ersten der Schwarzbrandtechnik, anschauen und die Geschichte der Maria Martinez lesen. Für mich als Keramikerin und Fan der Pueblo-Keramik natürlich genau das richtige... :-)

Maria Martinez wurde zwischen 1887 und 1889 geboren und bis zu ihrem Tod am 20.07.1980 in ihrer Heimat San Ildefonso. Sie ist die bekannteste indianische Keramikkünstlerin. Zusammen mit ihrem Ehemann Julian hat sie u.a. die Möglichkeit des "Schwarzbrandes" entdeckt. Julian Martinez starb bereits 1943, danach traten andere Familienmitglieder wie ihr Sohn Popovi Da und der Enkel Tony Da, in ihre Fußstapfen. Sie haben neue innovative Muster entwickelt. Maria hat bis ins hohe Alter Keramiken hergestellt. Ihre Biografie kann man hier lesen und auch Fotos von ihr sehen:

http://www.mariajulianpottery.com/MariaMartinezBio.html

Gute Bücher über sie und ihre Keramik sind z.B. "The Living Traditions of Maria Martinez" von Susan Peterson und "Maria" von Richard L. Spivey. Beide Bücher besitze ich und kann sie sehr empfehlen. Beide habe ich mir aus den USA mitgebracht, man kriegt sie aber auch hier (in englischer Sprache).

Jetzt hab ich die ganze Zeit über Maria's Keramik geredet, aber keiner weiß wie sie aussieht (die Keramik). Hier könnt ihr euch einige Stücke der Martinez-Familie anschauen (auf die Preise besser nicht schauen *ggg*): http://www.mariapottery.com/ 

Zurück zum Pueblo: Wenn man San Ildefonso ansteuert, trifft man zuerst auf ein Office, in dem die Besuchsgebühr zu entrichten ist (im Jahr 2000 waren es $ 10). Für das Fotografieren haben wir nochmal extra zahlen müssen. Ich weiß nicht mehr, wieviel, aber es war teurer als in Taos. San Ildefonso ist ein ruhiges Pueblo und ich fand es dort sehr angenehm von der Atmosphäre. Da laufen einem nicht dauernd Touristen vor die Füße und man kann in aller Ruhe über die Plaza spazieren und Fotos machen. Es ist aber auch wesentlich kleiner als Taos...

Da es keine offizielle Webseite für dieses Pueblo gibt, kann ich zu den heutigen Eintrittspreisen nichts sagen. Allerdings hat man in Taos (zum Vergleich) seit gut 10 Jahren die Preise NICHT erhöht...

Sabinchen vor einer Kiva, einem unterirdischen Zeremonien- und Versammlungsraum, der typisch bei den Pueblos ist. Das Wort selbst stammt aus der Hopi-Sprache. Der genaue Sinn der Kivas ist bis heute nicht vollständig geklärt.

Die übliche Kirche...

Jedes Pueblo verfügt seit der Eroberung durch die Spanier über eine Kirche. Viele Indianer sind heute (auch) Katholiken. Ich sage "auch", weil viele ihre alten Bräuche trotz der "Bekehrung" zum Christentum weiter ausüben.

Einige Häuser, rechts davor ist ein typischer Lehm-Backofen (das kugelähnliche Gebilde) zu sehen.

In mehreren dieser kleinen Privathäuser sind auch Geschäfte untergebracht. Die Indianer verkaufen ihre Keramiken und sonstiges Handwerk direkt in ihren Wohnstuben! Dabei haben wir manch nettes Gespräch geführt...

Ein weiteres schönes Pueblo ist Acoma. Man nennt es auch "Sky City", da es auf einer Mesa (Tafelberg) mitten auf einer weiten Ebene liegt. Im Gegensatz zu den meisten anderen Pueblos liegt es aber nicht am Rio Grande. Der Tourismus wird hier mittlerweile recht groß geschrieben, daher auch eine entsprechende Website: http://www.skycity.com/

Zum Pueblo kommt man NUR mit einer geführten Tour. Alleingänge sind NICHT möglich. Die Tour bucht und bezahlt man im Sky City Cultural Center am Fuße der Mesa. Das Cultural Center ist geöffnet von 8.00h bis 18.30h, die erste Tour startet morgens um 8.00h, die letzte um 17.00h. Eine Tour dauert etwa eine Stunde und kostet 12 Dollar pro Person (Ermäßigungen für Rentner, Kinder, Studenten und Indianer, Kinder unter 5 haben freien Eintritt).

Das Pueblo erreicht man über den Interstate 40, Abfahrt 102 Richtung Sky City Cultural Center. Es gibt auf dem Stammesgebiet auch Unterkunftsmöglichkeiten und (natürlich) ein Casino...

Während unseres Rundganges mit dem Guide hatte man das Gefühl, daß alles ausgestorben ist. Aber es sollen im Sommer tatsächlich noch Leute (vor allem die Alten) hier oben leben)

Einer der vielen Lehmbacköfen

Eine geregelte Wasser- und Stromversorgung gibt es auf der Mesa nicht. Strom wird dort durch Stromaggregate bezogen, das Wasser durch ein Wasserreservoir (siehe Bild). Viele der Bewohner stellen Keramik her und verkaufen diese auch an die Tourgäste. Von der Mesa aus hat man einen grandiosen Blick über die Ebene.

Die Mesa ist übrigens rund 120 Meter hoch. Acoma bedeutet "Volk vom weißen Felsen". Tatsächlich sind die Felsen hier von sehr heller, fast weißer Farbe. Wann genau das Pueblo geschaffen wurde, steht nicht fest. Erste Erkenntnisse gibt es ab dem 13. Jhd v.Chr. Als die Spanier um 1540 in ersten Kontakt zu den Pueblo-Bewohner traten, war das Pueblo nur über eine schmale Treppe im Fels zu betreten. Heute führt eine kleine Straße hinauf ins Dorf.

Im Jahr 2004 wollte ich mir ein weiteres Pueblo anschauen und habe mir dafür Zuni ausgesucht, auch im Gedanken, vielleicht schönen Schmuck dort erstehen zu können. Nun ja, man muß sagen, das Pueblo kann man als Highlight getrost vergessen. Zuni besteht aus mehreren Ortschaften, es sind kaum noch Lehmbauten vorhanden. Dafür gibt es einige nette kleine Geschäfte und man kann tatsächlich schöne Handwerkskunst bekommen. Manches hat allerdings seinen Preis...


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